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17.3.2021 – Corona – Wer soll das alles zahlen?

Der Wirtschaftskreis Wiener Neustadt konnte am 17. März 2021 im Rahmen einer Zoom-Videokonferenz den Volkswirtschaftler Ass. Prof. Konstantin Wacker von der Universität Groningen (NL) begrüßen. Auch wenn die COVID-19-Pandemie noch andauert, beschäftigte sich der Wirtschaftskreis aus der volkswirtschaftlichen Perspektive mit der Frage, wer die Kosten der Pandemie danach zahlen soll und wird?

Prof. Wacker erläuterte den Teilnehmer:innen die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge und gab viele inhaltliche Inputs zu Staatsschulden und Steuerpolitik. Ausgehend von der Feststellung, dass ein Staat „ewig“ besteht und grundsätzlich immer wieder Schulden aufnehmen kann, stellt sich anders wie bei einem privaten Unternehmen vor allem die Frage, wie die Zinsen bedient werden können. Dabei kommt das momentan niedrige Zinsniveau den Staaten zu Hilfe.

Da volkswirtschaftlich betrachtet Investitionen als „Sparen“ gesehen werden (wird nicht konsumiert), muss vor allem angesehen werden, welche der Ausgaben für die Bewältigung der COVID-19-Pandemie als Investition gelten können. Und hier besteht eine große Bandbreite: So können die Ausgaben für Kurzarbeit einerseits als staatlicher Konsum, aber auch als Investition in den Wirtschaftsstandort gesehen werden.

Für Prof. Wacker besteht nicht grundsätzlich der Bedarf, dass die erhöhten Ausgaben „jemand“ zahlen muss. Auch Steuererhöhungen zur Tilgung der „neuen“ coronabedingten Schulden seien nicht unmittelbar notwendig. Steuern sollten vor allem einen Steuerungseffekt haben. Unabhängig von Corona muss im Sinne der sozialen Gerechtigkeit über die höhere Besteuerung von Vermögen in Österreich diskutiert werden.

Prof. Wacker räumte aber auch ein, dass natürlich der Handlungsspielraum von Staaten höher ist, je weniger Schulden abzuarbeiten sind (z.B. Maastricht-Kriterien). Abschließend brachte Prof. Wacker noch die Idee des „Corona-Lastenausgleichs“ in die Diskussion ein. Dabei wird von einmaligen Vermögensabgaben ausgegangen.

Ein spannender Abend, der betriebswirtschaftliche denkenden Teilnehmer:innen auch die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge wieder eindrücklich vor Augen führte.

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